Vorstellung Spider von GMADE
Vorwort:Ich bin vor ca. 2 Jahren auf die Szene der Rock-Crawler gestoßen, allerdings nur über die amerikanischen Internetpräsentationen. Der Tamiya TXT-1 hatte mir damals sehr gut gefallen. Ich habe es allerdings wieder aus den Augen verloren, da ich selbst noch intensiv RC-Car Glattbahner im Maßstab 1/8 (
http://www.rc-team-hockenheim.de) fahre und ebenso Hubschrauber fliege. Das bootsmäßige … habe ich auch schon viel hinter mir (Verbrenner) und habe nur noch ein Segelboot (1m). Hier habe ich immer die Ruhe beim Fahren genossen (mit zunehmendem Alter wird`s ab und an etwas ruhiger).
Nun denn - den Spider von GMADE habe ich gesehen und war gleich begeistert. Bestellt habe ich ihn dann bei
http://www.lenger.de/cgi-bin/neu_web_sto...id=7710447_3459 für € 429,--
Aus der Werbung:Spider EP 1:8 4WD Bausatz
Hitech pur! Der Spider ist der ultimative Crawler, eine wahrhaftige Raupe. Treppen, Steine, Rohre, kurz gesagt, alles was Sie schon immer in Ihrem Vorwärtsdrang gebremst hat, können Sie nun hemmungs- und problemlos überwinden.
Die Ausstattungsmerkmale dieses Modells im Schnelldurchlauf: CNC-gefrästes Chassis aus Duraluminium 7075 T6 --> größte Stabilität bei geringstem Gewicht - hochbelastbare Achslagerbefestigung aus Hytrel - permanenter Allradantrieb - vollständig kugelgelagert - wartungsfreie mit Dichtungen versiegelte Differentiale, diese können mit unterschiedlichem Viskositätsöl abgestimmt werden- einstellbare Karrosseriebefestigung - extrem stabile Bodenplatte aus GFK - durch die gekrümmte Form rutscht der Spider über jedes Hindernis - innovative 4-Punkt-Aufhängung - Federung einstellbar - Stoßdämpfer einstellbar - verschiedene Übersetzungen durch Verwendung von Motoren mit 9 - 20 Windungen - Stoßfänger aus hochbelastbarem Xenoy - die Ultrac-Reifen verfügen über ein sehr grobstolliges, breites Profil - zusammen mit der weichen Gummimischung verleiht es dem Spider optimale Haftung, nicht nur auf Fels, sondern auf jedem Untergrund - optional sind alle vier Räder anlenkbar
TECHNISCHE DATEN
Länge: 587 mm
Breite: 422 mm
Höhe: 287 mm
Radstand: 420 mm
Reifen: Ø 162 x 111 mm
Gewicht: 4300 g
Baubericht:Ein sauber aufgeräumter Baukasten, in Baustufen abgepacktes Material. Die Verarbeitung war ohne Beanstandung. Stoßdämpfer, Karo sowie die beiden Motoren und Regler als auch Servosaver muß man sich separat kaufen. Der Aufbau geschieht über die Schnittzeichnung, da ein schriftliches Niederschreiben nicht nötig ist. Dennoch, einige Hinweise wären nicht schlecht gewesen, aber ein Modellbauer kommt schon gut zurecht. Ein Beispiel wo man aufpassen sollte ist das Eindrücken der Kugeln in die Kugelköpfe. Der Kopf hat eine Vorderseite mit einer größeren Eingangsbohrung. Drückt man die Kugel von der falschen Seite ein, kann der Kunststoff reißen.
Für die Verbindung zwischen den Alu-Tragarmen und den Kugelköpfen sind zuerst die langen Stiftschrauben mit einem Inbusschlüssel in den Kugelkopf einzudrehen. Auf eine zusätzliche Verklebung der Stiftschraube habe ich verzichtet.
Im Prinzip kann der Crawler in der Mitte durchgeschnitten werden, nämlich Vorderteil und Hinterteil sind absolut identisch.
Getriebe / AchseVor dem Kauf wusste ich bereits, daß es im Baukasten eine Schwachstelle geben kann, aber GMADE bereits Ersatzteile liefert, die verstärkt sind. Hierbei handelt es sich um die obere Getriebe-Gehäusehälfte. Im Bereich der ersten Zahnrad-Lagerung (nach dem Motor) ist die Lagerführung etwas schwach dimensioniert und kann ausbrechen. Zahnradfraß stellt sich ein. Die Fa. Lenger liefert mir jedoch die verbesserten Teile nach. Ich habe dennoch versucht aus der schwächlichen Ausführung mit Hilfe von Metallkleber mir zwischenzeitlich mit einer entsprechenden Verstärkung der Problemzone zu helfen. Es ist allerdings wenig Platz um hiermit großzügig zu agieren. Ich habe das Kaltmetall von Conrad Nr. 828745 verwendet.
Gesamtübersetzung mit Motorritzel 10 Zähnen, 1: 16,1
DifferenzialDer Baukasten enthält Differenziale. Für mich war das von vornherein klar, daß ich diese für zum Rock Crawlen sperren werde. Gesperrte Diffs gibt es für ca. € 40,--/je, was mir jedoch zu teuer erschien. Dank dem Kaltmetall habe ich eine feste, innige Einheit hergestellt ohne mehr Geld auszugeben.
StoßdämpferDie Teile sind 110mm lang und habe diese übers Ebay von einem Händler bezogen.
Eingebaut habe ich gleich die beiliegenden Dämpferplatten mit 3 Loch anstatt den 2-Loch, da die Verwindung schell ohne Dämpfung und Widerstand arbeiten soll. Dämpferöl mit Viskosität 200 kam zur Verwendung. Die Federn kommen mir jedoch etwas zu stark vor, da der Spider bereits das Beinchen hebt, wenn der Dämpfer noch nicht ganz eingefedert sind. Von einem Federn-Hersteller in Hockenheim habe ich verschiedene Federn mit anderer Wicklung erhalten, welche letztendlich weicher sind.
Motoren / Regler / MotorritzelIch hatte die Möglichkeit günstig an 2 Einheiten Carson Brushless Car 100 (Motor und Regler) für € 98,-/je heranzukommen. Die Anfangsdrehzahlen waren jedoch zu hoch.
In Hong Kong habe ich mir dann Brushless-Außenläufer für je 26 Dollar bestellt (Transport 12 Dollar). Die Motoren sind mal richtig toll. 900 U/Volt, 14 polig und gehen bis 42 A. Bei 18V drücken die kleinen Teilchen je 710W. (siehe
http://www.unitedhobbies.com)
Das im Baukasten orginal enthaltene Ritzel mit 12 Zähnen habe ich gleich gegen eines mit 10 Zähnen ersetzt. Das gibt es bei Conrad unter Nr. 219207 für € 3,--.
Das Modul des Zahnrades beträgt 0,8 bzw. 32 dp.
Da die Motoren allerdings einen Wellendurchmesser von 4mm aufweisen, habe ich die Ritzel kurzerhand von 3,18mm aufgebohrt aber auch gleich eines zerstört. Die erste Bohrung ist mir "weggelaufen" in Bereich der Befestigungsbohrung (Madenschraube). Beim 2ten habe ich es besser gemacht. Diesmal von der anderen Seite angebohrt und dann mit einem Fingerfräser durchgezogen. Jetzt habe ich eine runde und mittige Befestigungsbohrung.
ServosaverSowas gibt’s bei
http://www.gpracing.de , Kimbrough ACC124 für je € 8,90 . Hersteller ist
http://www.neweramodels.com.
Es gibt aber auch Servosaver mit einem Aluträgerpatte für rund € 18,--/je bei
http://www.rc-shop-schneider.deDie Lenkstange habe ich hinter den Servosaver gelegt, da er dann parallel liegt. Die Kugelköpfe müssen sehr weit in die Lenkstange eingedreht werden und der Servosaver muß etwas nach rechts verdreht montiert sein. Der Grund ist sonst, daß das Führungsrohr des Kugelkopfes unterhalb des Servosavers anstößt. Beachtet man das nicht, klemmt er sich und der Lenkeinschlag kann sich nicht voll entfalten.
FunkeIch benutze eine Multipex Knüppel-Funke mit 7 Kanälen. Die Lenkung der Hinterachse kann ich dazu nehmen und zwar entkoppelt von der Vorderachse, d.h. z.B. ich kann vorne nach links und mit der Hinterachse nach rechts einschlagen.
Erster FahrberichtNach einigem hin und her wegen den beiden Brushless-Reglern hat jetzt doch noch alles geklappt. Bin jetzt 1,5 Stunden im recht leichtem Gelände auf Sand gefahren. Das 7,4 Volt, 8 Ah Lipo-Akku hebt mind 1,5 Stunden. Das Fahrtzeug ist absolut auf Drehmoment abgestimmt. Bei Vollgas kann man gemütlich neben her laufen. So wollte ich es auch haben. Probleme mit den selbst nachgebesserten Getrieben habe ich glücklicherweise nicht bekommen. Ich hoffe daß es auch so bleibt. Die Servoserver würde ich mir auch gerne strammer vorstellen. Auch habe ich gelegentlich das Problem, da die beiden separaten Regler / Motoren nicht wissen, in welche Richtung (vorwärts / rückwärts) sie drehen sollen. Das kommt davon, daß sie nur mir wenig Anlaufstrom beginnen sollen und der Regler ohne Sensor dem Motor nicht reindonnern kann. Gehe ich beim Anfahren mit mehr "schmackes"dran gibt kein Problem. Bisher machts mir richtig Spass im Sand herumzuwühlen. Vielleicht erstelle ich demnächst noch ein kleines Video.
Also bis dahin...